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Von Lüften und Land – Warum der Vogelzug hier Station macht

Hast du gerade ziehende Vögel entdeckt?
Kiebitze, Gänse, Bekassinen, Watvögel wie Wald- oder Bruchwasserläufer – fliege mit deinen Augen los und entdecke sie! Teile auch du dein Wissen über die Zugvögel, die du hier entdeckst, mit einem großen Schwarm an Ornithologen. Hilf mit, die Zugrouten und Rastgewohnheiten zu verstehen!

Wenn du vom Aussichtsturm ins Land schaust, siehst du nicht nur eine besondere Landschaft – du blickst auch in ein luftiges Wegenetz, das für Zugvögel überlebenswichtig ist.  

Hier, wo sich Flüsse verzweigen und Feuchtwiesen die Niederung prägen, teilen sich viele Vogelarten eine stille, sichere Zwischenstation auf ihrer langen Reise.

Warum gerade hier?

An der Bifurkation – also dort, wo sich Wasserläufe aufteilen – und in der Auenlandschaft rund um Hase und Else, finden Vögel genau das, was sie brauchen:  

> Flachwasserzonen zum Trinken und Baden  

> Feuchte Wiesen voller Insekten, Würmer, Samen  

> Offene Flächen zum Rasten und Beobachten  

> Ruhe vor Störungen  

Ob Kiebitze oder Gänse: Viele Vogelarten etablieren hier ihr Rastverhalten über Generationen hinweg. Wo es einmal gute Bedingungen gab, kommen sie immer wieder – sie teilen dieses Wissen mit dem Schwarm.

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Wenn du schon mal hier stehst – mitten auf der Linie, wo sich das Wasser in zwei Richtungen verabschiedet – dann halte diesen Moment fest. Mach ein Selfie über der Teilung – und teile es mit uns! Verlinke uns oder nutze den QR-Code am Schild, um dein Bild hochzuladen. Auch wenn dieser Moment dir allein gehört – wir freuen uns, wenn du ihn mit uns teilst.

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Was ist Auditismus?

Zugvögel orientieren sich nicht nur an Sternen und Magnetfeldern – sie hören auch ihre Umgebung. Forscher nennen das Auditismus:

 

Das Erkennen und Wiedererkennen von vertrauten Geräuschen wie Wasserrauschen, Wind in bestimmten Baumarten oder Tierlauten. Solche akustischen Signale helfen dabei, Zugrouten zu prägen und sichere Orte zu erkennen. Diese geteilten akustischen Erinnerungen wirken wie Wegweiser.

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Vogelzug – Natur in Bewegung

Viele Zugvögel fliegen Tausende Kilometer im Jahr. Manche von ihnen sind Langstreckenzieher – z. B. die Uferschnepfe, die von Island bis nach Westafrika zieht. Andere sind Kurzstreckenzieher, wie viele Gänsearten, die nur nach Frankreich oder in die Niederlande fliegen. 

 

Wieder andere sind Teilzieher, wie der Kiebitz: Einige bleiben, andere ziehen – je nach Wetter, Futterangebot oder genetischer Veranlagung.

Alle diese Vögel brauchen verlässliche Rastplätze wie dieses Auenland. Diese Landschaften bieten ihnen genau die Mischung aus Wasser, Nahrung und Deckung, die sie unterwegs benötigen. Ohne sie wäre der Vogelzug kaum möglich.

Warum ist der Schutz so wichtig? 
Wenn Vögel ihre Rastplätze verlieren, müssen sie weiterfliegen – oft bis zur Erschöpfung. Deshalb ist es wichtig, dass wir solche Orte bewahren und fair teilen: Mit Landwirtschaft, Erholung, Tierhaltung – und natürlich mit den Vögeln. 

Gemeinsam beobachten, was uns verbindet: Himmel, Wasser – und ein uraltes Naturphänomen.

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Von Südamerika bis Gesmold – selten, aber nicht einmalig.

Bifurkationen sind weltweit extrem selten

Eine der bekanntesten beschrieb Humboldt selbst auf seiner Südamerikareise:  Am Orinoco in Venezuela zweigt der Fluss Casiquiare ab – und verbindet das Flusssystem des Amazonas mit dem Orinoco.  

Ähnliche Phänomene gibt es am Arno in Italien, am Chiana, der Obra  – oder eben hier in Gesmold.

Die Geologie erzählt von Urzeit und Eiszeit
Der flache Talraum, die lehmigen Ablagerungen, das geringe Gefälle – all das stammt aus der letzten Eiszeit. Wind, Wasser und Zeit formten diese Landschaft.  Die Natur zog die Linie des Wassers. Und über Jahrtausende wurde daraus eine Gabelung – eine Zwillingsstruktur im Gelände: die Twellbecke.

Die Zukunft? 
Die Wasserscheide könnte sich verschieben. Dürre und Starkregen machen das Gebiet empfindlich. Vielleicht wird sich das Wasser künftig wieder neu entscheiden müssen – so wie einst. Vielleicht wird in ferner Zukunft die ganze Hase zur Weser fließen. Vielleicht verschwindet die Gabelung. Oder sie wandert nach Westen.

Argumente für und gegen eine künstliche Bifurkation gibt es genug. Eins ist aber sicher: Die geologischen und hydrologischen Gegenseiten sind viele tausend Jahre älter.

FAQ

Häufig gestellte Fragen

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