Ein Biotop zum Teilen, Forschen, Staunen und Schützen
Hier an der Hase-Else-Bifurkation teilen sich nicht nur die Flüsse ihr Wasser – auch Pflanzen, Tiere und Menschen teilen sich diesen besonderen Lebensraum: das Biotop.
Es wurde bewusst als Rückzugsort für bedrohte Arten geschaffen – mit drei großen Wasserflächen, sanften Uferzonen und viel Platz für feuchtigkeitsliebende Pflanzen wie Binsen und Pfeilkraut.
Wer lebt hier – und wer nicht mehr?
Im Wasser und am Rand entdecken aufmerksame Beobachter:innen viele kleine Wassertiere – manche eher selten, andere sehr häufig:
Heute noch hier
> Kaulquappen, Teichfrosch, Erdkröte
> Larven: Pracht-, Plattbauch- & Großlibellen
> Rückenschwimmer und Ruderwanzen
> Stichlinge
> Strudelwürmer, kleine Muscheln
> Gelbrandkäfer
> und manchmal Stockenten
Nicht mehr gefunden
> Spitzschlammschnecke
> Posthornschnecke
> Wasserskorpione und nur sehr selten Teichmolche
Warum?
Weil sich Wasserqualität, Temperatur und Lebensbedingungen durch den Klimawandel verändern.

Wenn du schon mal hier stehst – mitten auf der Linie, wo sich das Wasser in zwei Richtungen verabschiedet – dann halte diesen Moment fest. Mach ein Selfie über der Teilung – und teile es mit uns! Verlinke uns oder nutze den QR-Code am Schild, um dein Bild hochzuladen. Auch wenn dieser Moment dir allein gehört – wir freuen uns, wenn du ihn mit uns teilst.
Klimawandel im Biotop
Im Frühjahr und Herbst ist das Gebiet oft überflutet – Regen fließt nicht mehr so schnell ab. Gleichzeitig wird es im Sommer oft zu trocken. Diese Wechsel zwischen Überflutung und Dürre sind ein echtes Problem für viele Tiere.
Auch wenn Libellenlarven und Frösche sich in den Wechselwasserzonen noch wohlfühlen – viele empfindlichere Arten ziehen sich zurück oder verschwinden ganz. Was bleibt, ist ein Biotop im Wandel – das nur funktioniert, wenn wir es gemeinsam achtsam nutzen und schützen.

Forsch mit!
Geführte Keschertouren für kleine Entdecker
Hier kannst du Wasserbewohnern ganz nah beobachten – ohne sie zu stören. Mit Lupengläsern, flachen Schalen und Pinseln lernst du, Tiere vorsichtig zu „schubsen“ und genauer anzusehen. Dabei gilt:
> Viele Tiere halten sich direkt am Ufer auf.
> Mit den Füßen ins Wasser? Ja – aber vorsichtig!
> Nicht durch den Boden keschern – das wirbelt zu viel auf und beschädigt den Grund, der Lebensraum für einige Tiere ist.
> Nach der Beobachtung wird alles wieder freigelassen.
Keschertouren finden regelmäßig statt – aktuelle Termine gibt’s hier auf der Website der Stadt Melle.

Teich-molch im Hochzeits-anzug
Auch der Teichmolch ist ein Bewohner dieses Biotops – wenn auch seltener geworden. Im Frühjahr trägt das Männchen einen zackigen Rückenkamm – seinen „Hochzeitsfrack“, um Weibchen zu beeindrucken. Tagsüber versteckt er sich gern unter Moospolstern und Steinen – ganz schön geheimnisvoll! Hast du ihn gesehen?

Alle brauchen Platz – Biotope verbinden, Leben teilen
Dieses Biotop gehört zum Biotopverbund Südliches Osnabrücker Land (SON) – einem Netzwerk geschützter Lebensräume, das Arten wieder zueinanderfinden lässt. Auch die Bifurkation ist Teil davon.
Das Ziel: Natur miteinander verbinden und erhalten. Was für uns Wege und Straßen sind, sind für Tiere und Pflanzen Biotopverbindungen: kleine grüne Korridore, Wassergräben, Blühstreifen oder Tümpel, die Lebensräume miteinander teilen und verknüpfen. Denn auch Frösche, Molche oder Schmetterlinge brauchen "Reisewege", um neue Plätze zu finden, an denen sie fressen, schlafen oder ihre Jungen großziehen können.
Wenn Wiesen, Teiche oder Hecken verschwinden – durch Straßen oder Felder – sind viele Tiere abgeschnitten. Ein Biotop alleine reicht oft nicht. Aber wenn man sie vernetzt, entsteht ein ganzer Lebensraum zum Teilen!
Frag dich mal: Wenn du ein Molch wärst – wie würdest du zu deinem nächsten Tümpel kommen?

Teile deine Entdeckungen
Du hast ein Tier gesehen, das nicht oben auf der Liste steht? Dann schick uns dein Bild oder eine Info über das Formular auf der Website – vielleicht entdeckst du ja etwas ganz Besonderes!
Werde selbst zur Forscherin oder zum Forscher!
Mit Lupe, Schale und Neugier kannst du das Biotop erforschen. Beobachte vorsichtig – und teile deine Entdeckungen mit anderen!
Forscher-Checkliste – hast du heute schon …
… durch die Taucherbrille geschaut?
… vorsichtig mit dem Pinsel ein Tier ins Glas geschubst?
… gezählt, wie viele verschiedene Tiere du findest?
… herausgefunden, ob dein Tier Beine, Flügel oder Fühler hat?
… dein Lieblingstier gezeichnet oder fotografiert?
… alles wieder freigelassen?
Wenn du magst, teile dein Bild oder deine Beobachtung über das Formular hier mit uns.